Entnommen der Festschrift "1000 Jahre Ockfen", 1975:
 
 

Ockfen im Blickpunkt des Krieges

von Hubert Orth, Jahrbuch 1974 des Kreises Trier-Saarburg.

Durch "Feldorder 11" erhielten die Truppen der 94. Infanteriedivision zusammen mit einer Panzereinheit den Befehl, den Saarübergang zu erzwingen. Oberst McClune wurde mit dem Kommando der Angriffsoperation beauftragt und entschied sich, die damals leichtes Hochwasser führende Saar nachts um 4 Uhr zu überqueren. Der Oberst befahl Verbindungsoffiziere in den FIußabschnitt bei Schoden und Ockfen und ließ dort die Lage erkunden. Sie stellen jedoch wegen starken Nebels im Saartal nicht fest, dass mehrere große Bunker des Westwalls der Übersetzstelle genau gegenüberlagen.

Die Dunkelheit war schon lange hereingebrochen. als der Angriffsbefehl von Oberst McClune bei den Bataillonskommandeuren Oberstleutnant Thurston und Oberstleutnant Miller einging. Das 3. Bataillon unter dem Befehl von Thurston sollte die Saar östlich überqueren, das 1. Bataillon von Miller sollte nur einige hundert Meter stromaufwärts übersetzen und Ockfen von Süden aus angreifen. Ziel der Angriffsoperation war die Bildung eines Brückenkopfes zwischen den Bunkern des Westwalls, in den dann die Panzer der 10.  Division nachgezogen werden sollten, um die Saarfront von hinten aufzurollen. Oberst McClune war nach den Lagekarten der Meinung, gerade im Abschnitt Schoden-Ockfen eine Pontonbrücke hauen zu können.

Gegen 21 Uhr wurde mit den Vorbereitungen für die sieben Stunden später angesetzte Saar-Überquerung begonnen Alle Pioniereinheiten der Armeegruppe im Raum der Obermosel und des Saar-Mosel-Dreiecks wurden alarmiert und ohne Verzögerung in Marsch gesetzt. Gleichzeitig setzte das Hauptquartier der 10. Panzerdivision bei Dunkelheit den Angriff auf Ayl an. Panzer und Infanterie stießen innerhalb von zwei Stunden gegen Ayl vor und konnten schon um Mitternacht das Dorf, ohne auf nennenswerten Widerstand zu treffen, nehmen. Oberstleutnant Miller ließ ein ganzes Infanteriebataillon im Wald östlich des Dorfes Stellung beziehen. Die Führungstruppen des 1. und 3. Bataillons erwarteten in Ayl das Eintreffen der Pontons.

Die Angriffsnacht war ungewöhnlich dunkel und starker Nebel behinderte im Saartal alle Operationen. Gegen 2 Uhr hatte man in Ayl die ersten Angriffsboote erwartet, um 4 Uhr war immer noch nichts von ihnen zu sehen. Der Tag brach an und dichter Nebel über dem ganzen Saartal behinderte weiter die Truppenbewegungen. Fast 3000 Infanteristen liegen in den Wäldern um Ayl, müssen aber am späten Vormittag auf den Ort zurückgezogen werden. als immer noch keine Angriffsboote eingetroffen sind. Kurz nach Mittag kommen dann die ersten Boote in Ayl an, jedoch sind es nur wenige, so dass weiter gewartet werden muß. Der Nebel hat sich über dem Saartal inzwischen aufgelöst und als Oberst McClune um 16.35 Uhr den Befehl "Sofort überqueren" gib,. haben die deutschen Bunkerbesatzungen um Schoden und Ockfen die starken Fahrzeugansammlungen im Ayler Tal längst bemerkt.

An dieser Stelle müssen wir die Vorbereitungen zur Abwehr des Angriffs über die Saar ebenfalls zitieren, um darzustellen, in welch schweren Kampf die Amerikaner bei Schoden und Ockfen gingen. Es heißt hierzu im deutschen Lagebericht:

"Die B-Werke im Westwallabschnitt sind mit schweren Waffen sofort zu bestücken und zur Feuerverstärkung wird eine Artillerieabteilung herangezogen. Zusätzlich haben Sturmgeschütze und Jagdpanther den Artilleriebeschuß zu verstärken. Pro Geschütz werden 40 Schuß Sprengmunition bewilligt. Leichte Feldhaubitzen haben durch Verschießen von Nebelmunition feindliche Unterstützungswaffen zu blenden".

Sofort nach dem Kommando, die Saar zu überqueren beginnen Nebelgeneratoren das Saartal künstlich zu vernebeln. Dennoch machen die deutschen Verteidiger auf dem Ostufer der Saar das Herannahen der amerikanischen Führungstruppen aus und eröffnen ein schweres Artilleriesperrfeuer. Der Nebel verhindert zwar die Feuerlenkung oder Zielbeobachtung, aber das Glück ist auf seiten der Verteidiger. Für die amerikanischen Angriffstruppen läuft alles schief, die Nebelgeneratoren werden einer nach dem anderen von deutscher Artillerie zusammengeschossen, begünstigt durch einen scharfen Westwind löst sich der Nebel schnell auf und die Deutschen können die Übersetzbewegungen ungehindert beobachten. Sie setzen alle verfügbaren Waffen gegen die amerikanischen Angreifer ein, ein wahrer "Artillerieregen" geht auf die Kompanien von Oberstleutnant Miller und die unersetzliche Ausrüstung nieder. Als sich das Feindfeuer von Minute zu Minute verstärkt, ist die Hölle Ios. Ein schweres Blutbad wird unter den Angreifern angerichtet, fluchtartig müssen sieh die Amerikaner auf Ayl zurückziehen. Nicht ein einiziges Boot entgeht der Zerstörung ungezählte amerikanische Soldaten ertrinken in der Hochwasser führenden Saar, der erste Übersetzversuch ist total gescheitert

Obwohl das 376. amerikanische Infanterieregiment, Pioniereinheiten und Spezial Panzereinheiten Hunderte von Gefallenen beim ersten Übersetzversuch zu beklagen haben entscheidet sieh oberst McClune, den Angriff sofort zu wiederholen. Neue Pontonboote werden angefordert, sie sollen die Ausfälle des ersten Übersetzversuchs ersetzen gegen 21.30 Uhr erreichen die Boote AyI, jetzt hat sich wieder dichter Nebel auf das Saartal gelegt. Die Kommandeure der Amerikaner befehlen den zweiten Übersetzversuch für 23 Uhr. Die Pontons werden in zwei Konvois an das Saarufer gebracht, das 1. Bataillon führt den Angriff auf der Straße östlich von Ayl, das 3. Bataillon bezieht seine Stellungen im Nordosten. Zwei Kompanien die beim ersten Versuch fast völlig zusammengeschossen worden waren, müssen herausgelöst und durch frische Truppen ersetzt werden. Als die Pontons in Richtung Saar abgerückt sind werden die Minuten vor dem Angriffssignal für die Infanteristen zur Ewigkeit. In Dunkelheit und dichtem Nebel können sie sich nur langsam vorantasten und als die Boote bestiegen sind rudern Pioniere und Infanterie hastig und mit voller Kraft, aber doch ist es schwer mit dem Hochwasser der Saar fertig zu werden. Als die ersten Amerikaner das Ostufer der Saar erreichen, sind sie vor den deutschen Verteidigern noch nicht bemerkt worden. Die Boote kehren sofort zurück, um den zweiten Schub Infanterie überzusetzen, inzwischen verhalten sich die übergesetzten Truppen ruhig.

Es dauert fast eine Stunde, bis die Infanterie übergesetzt ist und der Angriff befohlen werden kann. Eine Kompanie unter dein Befehl von Leutnant Jacques greift den ersten Westwallbunker an und überrascht die deutschen Verteidiger im Schlaf. Nur Horchposten sind ausgestellt die den Angriff im dichten Nebel nicht bemerken und lautlos beseitigt werden. Die überraschten Verteidiger fallen entweder im massierten Feuer der amerikanischen Infanteriewaffen oder ergreifen die Flucht, einige deutsche Soldaten werden gewaltsam aus Erdlöchern oder MG-Bunkern geholt. Die Uberraschung durch das 3. amerikanische Bataillon vollkommen. Die deutschen Truppenführer hatten innerhalb weniger Stunden einen zweiten Übersetzversuch nicht erwartet.

Anders dagegen beim 1. amerikanischen Bataillon, wo es schwere Nachkämpfe gegeben hat. Die Kompanien dieser amerikanischen Einheit wurden mit Maschinengewehrfeuer empfangen, jedoch war das Vordringen der Angreifer durch die Verteidiger infolge des starken Nebels nicht genau auszumachen. Die deutschen Bunkerbesatzungen konnten die vordrängenden amerikanischen Scharfschützen teilweise nicht ausmachen, aber dennoch geriet der Angriff ins Stocken, weil die Bunker untereinander Feuerschutz gaben. Um den Angriff wieder hochzureißen begab sich oberst McClune in den Brückenkopf um die Lage zu erkunden. Er wird jedoch von einer deutschen MG-Garbe getroffen und schwer verwundet, der Oberst muß den Befehl über die Operation abgeben und wird von Oberstleutnant Anderson ersetzt. Währenddessen verstärkt sich das deutsche Feuer auf den Bereich des 1. Bataillons, das viele Gefallene und Verwundete zu beklagen hat und auch mehrere Boote verliert. Mit den kenternden Booten ertrinken auch wieder über 20 amerikanische Angreifer.

Stromabwärts dringen aber zwei Kompanien des 3. Bataillons in Richtung Norden auf Ockfen vor. Auf diesem Weg erhalten sie heftiges MG-Feuer. Aus den Bunkern südlich von Schoden kann man aber unter Ausnutzung des dichten Nebels bei verhältnismäßig geringen Eigenverlusten den Irminer Wald erreichen und eine Verteidigungslinie aufbauen. Leutnant Martins, der Teile des 2. Bataillons, welches Ockfen nehmen sollte, befehligt, folgt dem 3. Bataillon gegen heftigen deutschen Widerstand. Nur langsam kommen die Kompanien der beiden Bataillone flussaufwärts weiter, erreichen aber mit dem Morgengrauen den Ortsrand von Ockfen. Sofort geht die amerikanische Infanterie zum Häuserkampf über, jedoch ist gegen 9.45 Uhr das Rasseln von Panzerketten zu hören: 16 ,,Panther" der Waffen-SS mit aufgesessener deutscher Infanterie drehen von Süden und Osten auf Ockfen zu und beschießen die in den Häusern von Ockfen eingenisteten amerikanischen Angreifer. Sie müssen sich unter schweren Verlusten wieder auf den Irminer Wald zurückziehen und formieren sich dort neu. Die schweren Angriffsverluste werden durch inzwischen übergesetzte amerikanische Infanterie sofort ausgeglichen. Beim ständigen Übersetzen wurden aber die Boote einer Kompanie von deutschem Artilleriefeuer so schwer getroffen, dass sie alle verloren gingen und auch eine östlich von Ayl bei Tageslicht übersetzende Kompanie wurde von deutschem Artilleriefeuer schwer getroffen. Dennoch gelang es immer wieder Boote über die Saar zu bringen. jedoch wurden die Kompanien des 1. und 3. Bataillons durch schweres Feuer der deutschen Artillerie und Panzerkanonen an ihrem Vormarsch und damit der Erweiterung des Saar-Brückenkopfes gehindert.

Die amerikanischen Kommandeure der übergesetzten Einheiten funken aus dem lrminer Wald um Artillerieunterstützung im Kampf gegen die in Ockfen stehenden deutschen Panzer. Innerhalb eines Tages ziehen die Amerikaner acht Artilleriebataillone zwischen Saarburg und Ayl zusammen und beginnen um 13.45 Uhr Ockfen aus 10.5- und 24-Zentimeter-Haubitzen zu beschießen. Das Feuer wurde so konzentriert, dass später deutsche Gefangene aussagten: "Es war eine ungeheure Feuerflut. die uns in die Flucht geschlagen und die Straßen in Schutt und Asche gelegt hat."

Noch während des Artilleriebeschusses auf Ockfen rückten zwei amerikanische Kompanien gegen das Dorf vor und stellten hierbei fest, dass die deutschen Panzer Ockfen in Richtung Osten verließen. Als der Artilleriebeschuß dann eingestellt war, brannten viele Häuser im Dorf und die noch anzutreffenden deutschen Soldaten waren völlig kopflos. Schon um 16.30 Uhr war Ockfen vollkommen von deutschen Truppen geräumt. Die Amerikaner verminten dann den Ostteil des Dorfes um dadurch einen erneuten Vorstoß der deutschen Panzer zu verhindern. Beim Minen legen wurden die US-Soldaten aus den Bunkern südöstlich des Dorfes ständig beschossen, mehrere Soldaten starben durch das Feuer von Scharfschützen.

In der Abenddämmerung brach dann eine Kompanie nördlich von Ockfen auf um die "Burg" an der Bahnstrecke zum Irminer Wald zu nehmen. Die Soldaten gingen im Schutz der Weinberge vor und trafen kaum noch auf Widerstände, weil die deutschen Soldaten in der Burg noch vom Artilleriefeuer auf Ockfen demoralisiert waren. Eine weitere Kompanie des 3. Bataillons rückte langsam entlang des Waldes vor wo ein Bunker im Kampf genommen werden mußte und am frühen Abend näherte man sich dem Tal. wo eine Verteidigungslinie für die Nacht aufgebaut wurde. Oberstleutnant Thurston forderte unverzüglich Nachschub an Soldaten und Waffen an, was sich in den nächsten Tagen als äußerst wichtig erwies. Zwar hatte das Regiment 376 alle Angriffspositionen erreicht und den Brückenkopf gebildet, lag aber immer noch unter schwerem Beschuß aus den Bunkern südlich von Schoden. Aus diesen hatte man guten Ausblick auf das Ufergelände der Saar, wo die Pioniere unablässig unter dem Beschuß der deutschen Bunkerbesatzungen zu leiden hatten. Es war den Pionieren kaum möglich Ausrüstung an das Flußufer heranzubringen und das, deutsche Artilleriefeuer machte einen Teil des Brückenkopfes unhaltbar. Alle Bemühungen der Pioniere eine Pontonbrücke zu errichten, scheiterten. Nur unter großen Verlusten konnte wenigstens ein Fährbetrieb aufrecht erhalten werden. Es war deshalb nur möglich eine kleine Zahl von Fahrzeugen über die Saar zu setzen. Der größte Teil des Proviants wurde von Angriffsbooten übergesetzt, aber auch hierbei ging viel Material im konzentrierten Artilleriefeuer und durch den Einsatz von Schnellfeuerwaffen durch die Deutschen verloren. Die Verluste waren schwer. Im Brückenkopf wurde die Verpflegung bei den amerikanischen Soldaten knapp, man mußte zu erbeuteten deutschen Rationen greifen. Besonders schwierig war das 3. Bataillon mit Nachschub zu versorgen und für diese Truppe wurde es sehr kritisch, als die Deutschen ihr Artilleriefeuer steigerten. Dann schob sich auch noch eine deutsche MG-Mannschaft zwischen die schwachen amerikanischen Linien, was zu weiteren Verlusten führte, bevor Hauptmann Brown das Maschinengewehr mit einer geballten Ladung vernichten konnte.

Die Lage der amerikanischen Truppen im Brückenkopf Ockfen wurde fast aussichtslos und als ausreichender Nachschub selbst unter dem Schutz von Artillerie nicht mehr herangebracht werden konnte, wurden Jagdflugzeuge zum Erdkampf angefordert. Jedes Mal, wenn die Kabos im Tiefflug die amerikanischen Positionen überflogen wurden sie von den deutschen Schnellfeuerwaffen mit einem Feuerhagel empfangen und jedes Flugzeug mußte Treffer einstecken. Als auch der Jabo-Einsatz die Deutschen nicht "liquidieren" konnte, wurden am 25. Februar alle Infanterie- und Panzertruppen zusammengefaßt und erhielten Befehl, Schoden und die feindlichen Bunker auf der Brückenseite im Süden des Dorfes anzugreifen. In heftigen Kämpfen drangen mehrere Infanteriekompanien entlang der Saar vor und kamen bis zum Südteil von Schoden. Auf der anderen Seite drang Hauptmann Standish mit einer Infanteriekompanie bis zur Eisenbahn vor, wurde aber durch einen Feuerhagel aus den Bunkern auf der Hochfläche östlich von Schoden zu Boden gezwungen. Erst nach erbitterten Kämpfen mit schweren Verlusten für die amerikanischen Angreifer konnten die Bunker genommen und Kontakt zu den Kompanien auf der Nordseite des Flusses hergestellt werden. In der Abenddämmerung wurde dann eine Kolonne deutscher Truppen gesichtet, die entlang der Eisenbahnlinie marschierte. Man hielt sie zunächst für Kriegsgefangene. Dieser Irrtum sollte sich bitter rächen, denn es entwickelte sich ein furchtbarer Nahkampf, in dem die zahlenmäßig überlegenen Feinde eine Bresche in die amerikanischen Verteidigungslinien schlugen und den Bunker von Hauptmann Standish, in dem sich dieser zurückgezogen hatte, umzingelt wurde. Alle Anstrengungen den Captain freizukämpfen waren vergebens. Als die in Ockfen rastenden amerikanischen Truppen vom Schicksal des Captains erfuhren, machten sie sich trotz der in der vorausgegangen Nacht erlittenen Verlusten auf, um den Bunker zu entsetzen. Sie kämpften sich auch an den Bunker heran, konnten aber mit Hauptmann Standish keinen Kontakt aufnehmen weil der Bunker ständig unter Beschuss lag. An der Vorderfront des Bunkers waren die Deutschen bemüht, den umzingelten Captain mit seinen Männern zur Aufgabe zu bewegen. Als Standish ablehnte, versuchten die Deutschen den Bunker zu sprengen und um 1.45 Uhr gab es eine schreckliche Explosion, der Schmerzensschreie und Stöhnen folgten, dann Stille. Wiederholte Versuche der Entlastungstruppen an die Vorderfront des Bunkers heranzukommen, blieben im Feindfeuer liegen. Gegen 3 Uhr mußten sich die 1. und 2. Kompanie unter schweren Verlusten wieder zurückziehen.

Captain Standish hatte in dem schweren Kampf um den Bunker diesen verlassen können. Erst nach Tagen wurde er vollkommen geschockt und in erschöpftem Zustand gefunden.

Am folgenden Tag erhielt dann die dritte Abteilung des Infanterieregiments 94 Befehl, die zuvor verlorenen Gebiete des Brückenkopfes zurückzuerobern. Es war bis dahin gelungen, einen Panzer über die Saar zu bringen, die die Infanteristen unterstützen sollte. Es gelang, einen Bunker zu nehmen, aber die Besatzung eines zweiten Bunkers wehrte sich energisch und beschoß konzentriert den Panzer. In einem Bunker wurde noch ein zuvor von den Deutschen gefangengenommener Soldat gefunden. Aber kaum waren die drei Bunker wieder genommen, als die Deutschen schweres Feuer auf die Infanteristen richteten, die Überreste der amerikanischen Abteilung mußten sich wieder auf die Ausgangslinien zurückziehen.

Am Morgen des 26. Februar erhielt Oberstleutnant Anderson von der 3. US-Armee den Befehl, einen entscheidenden Angriff gegen Süden zu starten. um mit amerikanischen Panzertruppen des Regiments 301 im Raum Beurig zusammenzutreffen. Ziel des Angriffs war es, eine Brücke zwischen Saarburg und Beurig zu schlagen. Auch hier mußten das 1. und 3. Bataillon, schon stark gelichtet, erneut zum Angriff antreten. Es waren nur noch Überreste von Kompanien, die zwei Bataillone konnten nicht einmal mehr eine kampfstarke Kompanie aufbieten. Die Teile des Bataillons von Oberstleutnant Miners wurden bei ihrem Angriff entlang der Saar gegen die von den Deutschen besetzten Bunker von amerikanischen Panzergeschützen auf der anderen Flußseite unterstützt. Dadurch kam der Angriff zunächst weiter, aber als dann die deutschen Bunkerbesatzungen Granatwerferfeuer anforderten, wurde es wieder bedrohlich, und die Infanteristen waren froh, als sie sich mit Einbrechen der Dunkelheit eine Verteidigungslinie am Schnittpunkt der Straße Ockfen-Beurig mit der Eisenbahnlinie aufbauen konnten.

Dieser Beitrag von Hubert Orth ist dem Jahrbuch 1974 des Kreises Trier-Saarburg entnommen.

TOP Diese Seite als -file.

Homepage Hotel Weingut Klostermühle, Ockfen

Webdesign: Klemens Minn, 2. Juni 2000