Die Saar, ein sauberer Fluß? < Standort F > |
Ausbau der Saar |
Technische Beschreibung Saar-Kanal |
Beschluß und Verwaltungsabkommen |
Zur Erfassung von eingeleiteten Schadstoffen und der Qualitätsentwicklung des Wassers werden Flüsse, so auch die Saar, im Rahmen zahlreicher physikalischer, chemischer und biologischer Untersuchungen regelmäßig von verschiedenen Instanzen kontrolliert, die Untersuchungsergebnisse in Tabellen, Kurven und Gewässergütekarten festgehalten.
Die vom Landesumweltministenum herausgegebene Gewässergütekarte von Rheinland-Pfalz zeigt die Saar in 1992 noch als einen nach biologischen Gesichtspunkten kritisch belasteten Fluß. Dies ist vor allem auf Einleitungen von Nährstoffen (Stickstoff, Phosphor) südlich der Landesgrenze zurückzuführen, die zu einer Belastung des Sauerstoffhaushaltes führen. Bei geringer Wasserführung und hohen Temperaturen im Sommer, können insbesondere oberhalb der Staustufen sehr niedrige Sauerstoffkonzentrationen auftreten. In Zeiten besonderen Sauerstoffmangels werden daher gezielt durch Lufteinleitung Stützungs-maßnahmen zur Verbesserung der Verhältnisse durchgeführt.
Die Saar ist noch kein Badegewässer
und auch Lachs oder Salm sind noch nicht heimisch geworden. Aber durch
den Ausbau der Kläranlagen und die damit ständig erhöhte
Reinigungsleistung (z.B. Minimierung der Stickstoffeinleitung durch eine
zusätzliche Reinigungsstufe) kann eine kontinuierliche Verbesserung
der Wasserqualität, wie sie durch abnehmende Konzentrationen einiger
Stoffe bereits beobachtet wird, in den nächsten Jahren erwartet werden.
Mit der lnfrastrukturmaßnahme Ausbau der Saar erhält der äußerste Südwesten Deutschlands über die Mosel den standortverbessernden Wasserstraßenanschluß zu Industriezentren und zu den Nordseehäfen.
Der Ausbau der Saar erlaubt darüberhinaus die umweltfreundliche Energiegewinnung durch Wasserkraftnutzung, schuf Möglichkeiten des Hochwasserschutzes und der Landschaftsgestaltung. Daneben ist der Freizeitwert der Saar gesteigert durch Erholung auf Fahrgastschiffen, durch Wassersport und Angeln und durch Wandern zu Fuß oder mit dem Fahrrad auf den Betriebswegen längs des Flusses.
6 Staustufen überwinden 55m Gesamtgefälle der Saar von Saarbrücken bis zur Mosel. Die Hubhöhen der Schleusen schwanken zwischen 14,50m in Serrig und 3,80m in Lisdorf, die Haltungslängen (Strecken zwischen zwei Staustufen) zwischen 22,7 km in Mettlach und 12,1 km in Rehlingen.
Eine Staustufe an der Saar besteht aus
An allen Staustufen entstanden
Wasserkraftwerke (Bauherr RWE Energie AG). Gesamte installierte Leistung
32,50 MW.
Desweiteren wurden an allen Staustufen Fischschleusen und in Saarbrücken zusätzlich ein Aalabstieg gebaut.
Die Gesamtkosten des Saarausbaus betragen 2,3 Mrd. DM.
Für die Finanzierung des Saarausbaues wurde am 28.03.1974 ein Verwaltungsabkommen geschlossen. Danach übernehmen die Vertragspartner Bund 2/3, das Saarland und Rheinland-Pfalz 1/3 der Kosten des Ausbaus. Von dem auf die Länder entfallenden Anteil trägt das Saarland 80%, Rheinland-Pfalz 20%.
Das Bauvorhaben, welches im Herbst 1975 begann, wird von der Wasser- und Schiffahrtsverwaltung des Bundes ausgeführt.
Heute können die Schiffe
bis Saarbrücken fahren.
Webdesign: Klemens Minn, 7. August 2000